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Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den Jahren 2003 und 2004 geförderte Teilprojekt “Gesundheitsmündigkeit” (Leiter: Prof. Dr. phil. Hans-Martin Sass) bearbeitete kulturübergreifend ein in der Bioethik vernachlässigtes Gebiet: Gesundheitsmündigkeit und Gesundheitsaufklärung medizinischer Laien. Es war ein Teilprojekt der Forschergruppe Kulturübergreifende Bioethik und orientierte sich philosophisch an der europäischen Tradition der Aufklärung und der hippokratischen Tradition der Beachtung der ‘res non naturales’ für eine gelungene Lebensführung. Das Projekt beabsichtigte, mit der Aufarbeitung klassischer Themen und Texte die Thematik in die internationale bioethische Diskussion und in den öffentlichen Diskurs über Gesundheit und Gesundheitssysteme einzuführen.
Ergebnisse liegen vor zu
(1) Kulturspezifizität und Nichtkulturspezifizität ethischer Verhaltensweisen und Theorien,
(2) Relevanz spezifischer und ehemals geographisch gebundener traditioneller ethischer Tugenden und Theorien angesichts eines ungebrochenen Globalisierungstrends in Leit- und Alternativkulturen von pluralistischen Gesellschaften,
(3) Interaktionen zwischen Institutionen-, Experten- und Laienkulturen und zwischen Theorie- und Praxiskulturen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit,
(4) Unterscheidungen zwischen wirksameren und weniger wirksameren Formen von Information und Beratung zu Gesundheitsrisiken, zu Prädiktion und Prävention,
(5) Qualitätskriterien für Kommunikation und Information zu Gesundheit,
(6) Einfluss von Regulierungs- und Finanzierungskulturen auf Arzt und Laienkulturen und -verhalten im Kontext eines vorhandenen oder fehlenden Einflusses kulturspezifischer Traditionen auf moderne gesundheitspolitische Ordnungskulturen im Wandel.
(7) Methodisch hat sich die internetbasierte Dokumentation, Kommunikation und Kooperation in einer global zugänglichen Website bewährt.
Moderatoren des Bereichs: Prof. Dr. Hans-Martin Sass, Prof. Dr. Xiaomei Zhai
Internetbasierte Gesundheitsinformation und -beratung [e-health] ist eine wichtige Hilfe für den medizinischen Laien, sich über Gesundheitspflege und -erhaltung zu informieren, in gewisser Weise ein drittes Standbein neben den klassischen ambulanten und stationären Gesundheitsdiensten. Aber es gibt in diesem neuen Medium vergleichbare ethische Herausforderungen wie in den klassischen medizinischen und ärztlichen Versorgungsstrukturen. Zu den ethischen und professionellen Herausforderungen gehören Verständlichkeit und Verlässlichkeit von Information und Beratung, Vertrauen in den Anbieter und eine faires und transparentes Angebot. Falschinformation und Betrug haben weder in der klassischen ärztlichen Praxis noch in der virtuellen in Cyberspace basierten medizinischen und gesundheitlichen Beratung etwas zu suchen. Diese Internet Site diskutiert die ethischen Aspekte von e-health für Anbieter und Nachfrager. Sie berichtet über neue Forschungen und Berichte zur Praxis von e-health in interkultureller und ethischer Perspektive und will eine Plattform für die Weiterentwicklung ethischer Analyse und Bewertung von internetbasierter Gesundheitsberatung und -information sein.
E-Health umfasst die Bereiche des Internet, die laienverständlich informieren über Gesundheitsvorsorge und -verbesserung, inklusive deren medizinischer Aspekte, sowie über Behandlung und Begleitung von akuten und chronischen Erkrankungen – vorzugsweise interaktiv und von Laien aktiv mitgestaltet. Solcherart fördert die Mitarbeit durch gesundheitsmündige Laien die Gesundheitskultur: E-Health kann damit zu grundsätzlichen Modifikationen im Gesundheitsverhalten und im Gesundheitssystem führen.
Allgemein werden mit „e-Health“ jedwede Kommunikations- und Behandlungschancen umschrieben, die sich aus der Online-Konvertierung gesundheitsbezogener Informationen ergeben, sei es für behandelnde Ärzte oder gesundheitsinteressierte WWW-Nutzer.
Jähn und Nagel sehen im Angebot vielfältiger Informations- und Transaktionsmöglichkeiten für alle Beteiligte durch e-Health eine qualitative Verbesserung, Ökonomisierung und Demokratisierung des Gesundheitswesens. [K. Jähn, E. Nagel (Hrsg.): e-Health, Springer Verlag, Heidelberg (2004), VII]
Von der elektronischen Patientenakte, über das elektronische Rezept, den elektronischen Arztbrief bis hin zur elektronischen Gesundheitskarte reicht das Spektrum der Innovationen, die unter der Bezeichnung “E-Health” für Fortschritte im Gesundheitswesen sorgen. Als durchaus erwünschter Nebeneffekt soll durch die elektronische Vernetzung im Gesundheitswesen auch die Finanzlage der öffentlichen Kassen gesünder werden. Besonders wichtig ist es daher, bundesweit akzeptierte Standards zu schaffen, die eine flächendeckende elektronische Kommunikation ermöglichen. Teure Mehrfachuntersuchungen können vermieden werden, wenn Ärzten in Privatpraxen, Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen eine aktuelle und vollständige Behandlungsdokumentation vorliegt. Dazu wird neben der elektronischen Gesundheitskarte vor allem auch die elektronische Patientenakte benötigt. [Die Landesinitiative eHealth.nrw]
Diese Seite ist Teil des Internetangebots des Instituts für Ethik in der Praxis e.V.
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